Von Autos und Velofahrern, vom Wandern und dem Muttertag

   2022-02-28 德语听力网5710
核心提示:Heute ist der 7. Mai, guten Tag liebe Zuhrerinnen und Zuhrer, herzlich willkommen zur siebten Sendung von Typisch Helene. Der Frhling ist nun endlich so richtig bei uns angekommen. Zeit also, wieder mal Velo zu fahren oder Wandern zu gehen.

Heute ist der 7. Mai, guten Tag liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, herzlich willkommen zur siebten Sendung von "Typisch Helene". Der Frühling ist nun endlich so richtig bei uns angekommen. Zeit also, wieder mal Velo zu fahren oder Wandern zu gehen. Genau darüber reden wir heute, und natürlich auch noch über ein bisschen mehr: Nämlich über den Streit zwischen Auto- und Velofahrern, über das Wandern als die Lieblingssportart [1] der Schweizer und über Kochkurse für Väter zum Muttertag.
 
 
Schweizerinnen und Schweizer sind gerne mit dem Velo unterwegs [2]. So gerne, dass wir sogar ein Lied dafür haben. Vielleicht haben Sie es schon gehört. Es heisst: "Wir sind mit dem Velo da". Das kommt zwar ursprünglich aus München, und die Originalversion heisst "Mir san mit'm Radl da". Aber das ist egal. Das Velo gehört uns Schweizern wie das Velolied, und damit basta. 
 
Wenn viele Leute aber gleichzeitig das Gleiche tun, kann das zu Konflikten führen. Denn in der Schweiz fahren nicht nur viele Menschen Velo, sondern auch Auto. Und da die Schweiz ein kleines Land ist mit vielen Bergen und noch mehr Strassen, sind die Strassen ziemlich eng, was zur Folge hat, dass Autofahrer und Velofahrer nicht immer genügend Platz haben. Die engen Strassen sind für mich übrigens ein Grund, warum ich hier nicht Auto fahre. Denn ich habe immer das Gefühl, ich werde von anderen, viel schnelleren Fahrern an den Strassenrand gedrängt [3] und schwitze vor Angst. Ich setze mich deshalb nur im Ausland hinter das Steuerrad, in den USA, in Schweden oder sogar in Argentinien, aber nicht mehr in der Schweiz. 
 
Unter dem Platzproblem leiden viele, und so kommt es auf Strassen öfters zum Streit. Wenn ich mit dem Tram zur Redaktion fahre, sehe ich immer wieder, dass ein Autofahrer mit einem Velofahrer schimpft, weil der Velofahrer zu schnell und zu nah an ihm vorbeigefahren ist, und er hart bremsen musste, und dann schimpft natürlich der Velofahrer mit dem Autofahrer, weil er wiederum das Gefühl hat, dass der Autofahrer ihm zu nahe gekommen ist und ihn in Gefahr gebracht hat. Nun ist es tatsächlich so, dass viele Automobilisten wie Verrückte [4] fahren, auch in der Stadt und an Fussgängerstreifen [5]. Wäre ich Polizistin, hätte ich schon vielen den Führerschein [6] auf der Stelle [7] weggenommen. Andererseits tun auch Velofahrer oft so, als gehöre die Strasse ihnen. Nicht nur die Strasse, übrigens, sondern auch das Trottoir, und das gibt neuen Krach, und zwar mit Fussgängern und mit Müttern und Vätern, die Kinderwagen stossen oder mit ihren kleinen Kindern spazieren gehen.
 
Wie könnte man nun aber das Problem lösen? Ganz einfach: Es braucht in der Schweiz mehr Velowege. Das Radwegnetz ist zwar ausgebaut worden, aber nicht genug. Dafür fehlt, wie so oft, das Geld. Dabei wäre es dringend nötig, gerade für Velowege Geld auszugeben, denn Velofahrer leben gefährlich: Während die Zahl der Todesopfer unter den Autofahrern mit 348 so tief ist, wie zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, hat sich die Zahl der tödlich verunfallten Velofahrer im letzten Jahr verdoppelt. Laut Experten würde es sogar noch mehr verletzte und tote Velofahrer geben, wenn nicht 38 Prozent der Velofahrer einen Helm tragen würden. Und sie fordern, dass der Velohelm obligatorisch [8] wird. 
 
Nun kann man sich aber fragen, ob sich nicht auch Autofahrer einen Helm auf den Kopf setzen müssten. Australische Forscher haben nämlich herausgefunden, dass Velohelme in Autos wirksamer vor Kopfverletzungen schützen, als Airbags und Sicherheitsgurte [9]. Also, ich bin dafür! Stellen Sie sich vor: Ein Typ in einem Maserati oder in einem BMW Cabriolet mit Velohelm. Einfach grossartig. Finden Sie nicht auch?
 
***
 
Jetzt aber stellen wir Auto und Velo in die Garage zurück und kommen zu einer weiteren Lieblingsbeschäftigung der Schweizer: Zum Wandern [10]. Wissen Sie, warum ich gerade jetzt auf dieses Thema komme? Ich habe eben eine grosse Reportage gemacht über neue Sportarten, die man in der Schweiz machen kann. Das sind zum Beispiel Crossfit, Core Power oder Kinesis, und alle diese neuen Sportarten haben zwei Sachen gemeinsam: Sie sind extrem anstrengend und gehen zurück zur Basis. Das heisst: Weg von den Maschinen im High Tech-Fitnessraum, zu den guten alten Turnübungen, die wir früher in der Schule gemacht haben, zu Liegestütze, Klimmzug [11] und Kniebeuge [12]. Ich habe Crossfit sogar getestet und fühlte mich danach so kraftvoll wie Lara Croft. 
 
Aber auch wenn Crossfit, Kinesis und Core Power sehr erfolgreich werden sollten, gegen das Wandern werden sie wohl keine Chance haben. Denn Wandern tut in der Schweiz jeder dritte. Sogar ich. 
 
Früher habe ich das Wandern gehasst. Ich fand es langweilig und bieder [13] und nur etwas für alte Leute. Ich weiss noch, wie mein Vater zu mir sagte: "Komm jetzt mit uns! Tu nicht so blöd. Das Wandern ist schliesslich des Müllers Lust!" Damit zitierte er das Lied "Das Wandern ist des Müllers Lust" und das ist genau so bekannt, wie das Lied vom Velofahren. Aber ich sagte nur: "Ich will nicht! Und ich heisse Aecherli. Nicht Müller!"
 
Heute aber liebe ich es, in die Berge zu gehen, an einer Feuerstelle eine Bratwurst an einem Stecken zu grillieren und die schönen Wiesen zu bewundern. Und damit liege ich ganz im Durchschnitt. Denn das Wandern hat sein verstaubtes [14] Image verloren und erlebt einen Boom. Schweizer absolvieren rund 130 Millionen Wanderstunden pro Jahr, und man sagt, die Schweiz sei mit ihren 60'000 Kilometern Wanderwege sogar ein wahrer Freizeitpark. Die Begeisterung ist so gross, dass das Jahr 2010 zum "Jahr des Wanderns" erklärt worden ist, was meinen Kollegen Stefan übrigens auf die Idee gebracht hat, seiner Liebsten auf einer Wanderung in Luzern einen Heiratsantrag [15] zu machen. Damit auf dieser Wanderung ja alles klappt [16], hat er mich gebeten, die Route vorher mit ihm zu testen, die Feuerstelle zu inspizieren, und vor allem: den Ort des Antrags aus weiblicher Sicht zu beurteilen. Auf dieses Abenteuer bin ich sehr gespannt!
 
***
 
Und jetzt zum Schluss noch etwas Kleines zum Muttertag: Der Muttertag ist nach Weihnachten wohl das stressigste Ereignis für alle, die Geschenke kaufen müssen oder sich etwas Spezielles einfallen lassen wollen. Ich weiss noch, wie wir in der Primarschule Sachen gebastelt haben, wie zum Beispiel ein Rezeptbuch für Mama mit unseren Lieblingsrezepten, die WIR dann mal kochen würden, was natürlich nie geschah, oder noch schlimmer: ein Kartenspiel für Mama. Auf den Karten standen Sätze wie: "Ich werde nie mehr mit meiner kleinen Schwester streiten", oder "Ich werde einmal in der Woche den Tisch decken, ohne dass du vorher schimpfen musst", und Mama konnte dann je nach Situation eine Karte auswählen. Ehrlich gesagt, ich weiss nicht, was sich die Lehrer dabei gedacht haben. Heute ist die Geschenke-Situation aber nicht viel besser geworden. Und ganz schlimm finde ich, dass sich die Idee "Lass uns heute für Mama etwas Gutes kochen" über all diese Jahre gehalten hat - als ob es Mütter glücklich macht, wenn sie nur ein Mal pro Jahr nicht kochen müssen. Immerhin gibt es heute einen kleinen Lichtblick: Seit neustem gibt es als Muttertagsgeschenk nämlich Kochkurse für Papi - damit sich die Väter auch während des Jahres mal an den Herd stellen. Und nicht nur am Muttertag.
 
***
 
Das wars für heute, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer. Ich hoffe, Sie schalten am 21. Mai wieder auf www.podclub.ch bei "Typisch Helene" ein. Dann wird es nämlich romantisch: Wir reden über die Suche nach Hochzeitskleidern, und ich erzähle Ihnen, ob die Freundin meines Kollegen Stefan "Ja" gesagt hat. Bis dann, also. Ich freue mich auf Sie! Auf Wiederhören!
 
 
 
[1] Lieblingssportart: Favoritsportart
[2] unterwegs: irgendwo hingehen oder fahren
[3] drängen, gedrängt: gegen etwas gedrückt werden
[4] verrückt: wahnsinnig, idiotisch
[5] der Fussgängerstreifen: der Zebrastreifen, Markierung für Fussgänger
[6] der Führerschein: Fahrausweis
[7] auf der Stelle: sofort
[8] obligatorisch: eine gesetzliche Pflicht
[9] der Sicherheitsgurt: Gurt im Auto, den man sich anschnallen muss
[10] wandern, das Wandern: in der Natur, in den Bergen laufen gehen
[11] der Klimmzug: sich an einer Stange hochziehen
[12] die Kniebeuge: in die Knie gehen mit ausgestrechten Armen
[13] bieder : altmodisch
[14] verstaubt: trocken, langweilig
[15] der Heiratsantrag: fragen, ob er oder sie einen heiraten will
[16] klappen: funktionieren 
 
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