1983 sind in der Bundesrepublik Deutschland rund 60 000 Buchtitel erschienen - fast dreimal soviel wie 1960.
Meinugsforscher haben es fast festgestellt: Das Buch ist den Deutschen das leibste Geschenk - weit vor Blumen, Pralinen oder Schallplatten. Die 16650 Verlage und 6320 Buchhandlungen spüren das am Umsatz, der 1983 um schätzungsweise drei bis vier Prozent gestiegen ist. Das Geschäft mit Büchern floriert. 1982 zum Beispiel gab es in der Bundesrupublik Deutschland trotz konjunktureller Flaute 150 Buchhandlungen mehr als im Vorjahr.
Der Trend hat auch die Experten verblüfft, die im Buch schon die Dinosaurier sahen, vom Aussterben bedroht durch das Fersehen und vor allem durch das neue Medium Video.
Aber bei der letzten Frankfurter Buchmesse wirkten die Video-Cassetten wie ungebetenen Gäste, die nicht ins Bild paßten. Bücher gaben auf dieser größten Literaturschau der Erde den Topn an, insgesamt fast 300 000 Titel, präsentiert von 5890 Verlagen, besichtigt von rund 179 000 Besuchern, die kilometerweit gehen mußten.
Reiht man nämlich - wie es die Statistiker ausgerechnet haben - die gesamten Ausstellungsregale dieser Messe aneinander, ergibt das eine Strecke von neun Kilometern. Noch eindrucksvoller: Um all die Bücher, die hier alljährlich vorgestellt werden, kennenzulernen, müßten vier Menschen täglich achtzehn Stunden lesen. Und das ihr ganzes Leben lang.
Den Aufschwung verkankt die Branche besonders den Sachbüchern, die die Papierlawine erst richtig ins Rollen gebracht haben. Dazu gehören prüchtige Foto- und Kunstbände, üppige Kochbücher, aber auch Lektüre zu Umweltproblemen und zum Frieden, zu Evolution und Astronomie und schließlich neu erzählen.
