• Aufsätze by Robert Walser:Zwei kleine Märchen 2
    Der Vorhang ging in die Hhe, alles war gespannt, was es geben wrde, da trat ein Knabe auf, und der fing an zu tanzen. In einer Loge im ersten Rang sa die Knigin, umringt von den Hofdamen. Der Tanz gefiel ihr so gut, da sie sich entschlo, au
    01-07
  • Aufsätze by Robert Walser:Zwei kleine Märchen 1
    Es schneite in der Strae. Da kamen die Droschken und Autos vorgefahren, setzten ihren Inhalt ab und fuhren wieder von dannen. Die Damen staken alle in Pelzen. An der Garderobe wimmelte es von Leuten. In den Foyers gab es ein Gren, Anlcheln
    01-07
  • Aufsätze by Robert Walser:Entwurf zu einem Vorspiel
    Eine BhneDer Vorhang geht auf, man sieht in einen offenen Mund hinein, in eine rtlich beleuchtete Kehle hinunter, daraus hervor eine groe, breite Zunge leckt. Die Zhne, die den Bhnenmund umrahmen, sind spitz und blendend wei, das Ganze sieh
    01-07
  • Aufsätze by Robert Walser:Frau und Schauspieler
    Mein Herr, ich bin gestern abend im Stadttheater gewesen und habe Sie als Prinzen Max in der Hofgunst gesehen, und ich schreibe Ihnen jetzt. Ich bin, damit Sie es gleich im voraus wissen, eine Frau von dreiig Jahren, etwas darber, interessi
    01-07
  • Aufsätze by Robert Walser:In der Provinz
    Ja, in der Provinz, da kann es der Schauspieler etwa noch schn haben. Dort, in den kleinen Landstdtchen, die noch von alten Ringmauern trotzig umschlossen sind, gibt es keine Premieren und keine fnfhundertste Auffhrung ein und desselben Sal
    01-07
  • Aufsätze by Robert Walser:Eine Theatervorstellung
    Der Winternachthimmel war ganz mit Sternen gespickt, ich lief den Schneeberg hinunter, in die Stadt, an die Kasse des Madretscher Stadttheaters, lie mir eine Fahrkarte verabfolgen und fuhr wie ein geistig nicht mehr Normaler die steinerne,
    01-07
  • Aufsätze by Robert Walser:Brief eines Mannes an einen Mann
    Sie schreiben mir, da Sie sich ngstigen, weil Sie ohne Stelle sind, und weil Sie frchten mten, lange ohne Verdienst zu bleiben. Ich bin etwas lter als Sie und darf Ihnen aus der Erfahrung raten. Frchten Sie sich doch ja nicht. Denken Sie we
    01-07
  • Aufsätze by Robert Walser:An die Heimat
    Die Sonne scheint durch das kleine Loch in das kleine Zimmer, wo ich sitze und trume, die Glocken der Heimat tnen. Es ist Sonntag, und im Sonntag ist es Morgen, und im Morgen weht Wind, und im Wind fliegen alle meine Sorgen wie scheue Vgel
    01-07
  • Aufsätze by Robert Walser:Brief von Simon Tanner
    Das alles, was ich jetzt hier schreibe, ist fr Sie, liebe Frau. Ich sehe so viel Zeit vor mir, die ich zu nichts anderem als zu einer knstlichen Spielerei verwenden kann, eine solche Menge, einen solchen Haufen von Zeit, da ich nur von Herz
    01-07
  • »Guten Abend, Jungfer!«
    Wurm, Haussekretr des Prsidenten. Welch eine merkwrdige Figur. Dieser groartig angelegte Schleicher. In seiner Seele hat einstmals jugendliches Feuer gebrannt. Man mu sich einen Wurm als jung denken. Damals hat er noch weinen, beben, beten
    01-07
  • Auf Knien!
    Wo sind die schnen Zeiten hin,da es noch Kavaliere gab?Kann es eine reizendere Liebhaberrolle geben als den jungen Rmer Ventidius? Sonst knnen etwa Liebhaber auf die Nerven fallen, anlangweilen, anden, dieser da in keinem Moment. Der Elegan
    01-07
  • Gebirgshallen
    Kennen Sie die Gebirgshallen unter den Linden? Vielleicht probieren Sie einmal einen Gang dorthin. Der Eintritt kostet nur dreiig Pfennige. Wenn Sie die Kassiererin auch Brot oder Wurst essen sehen, so mssen Sie nicht degoutiert umkehren, s
    01-07
  • Percy
    Wenn man sagt, er sei ritterlich vom Scheitel bis zur Fuzehe, so ist das noch lange keine Portrtskizze. Sein Gesicht ist nicht gerade schn. Fast gar keine Nase. Die Nase ist in den Gesichtsball eingedrckt, als wre sie in irgendeiner Stunde
    01-07
  • Berühmter Auftritt
    Grfliches Zimmer. Der alte Moor ist gegangen.Franz (allein): Du mein Gott, wie plump ich gewesen bin. Ich geniere mich ordentlich. Ich habe ihm die Schurkerei wie ein belduftendes Fressen aufgetischt, und er hat es bereitwillig eingenommen.
    01-07
  • Tell in Prosa
    Hohlweg bei KnachtTell (tritt zwischen den Bschen hervor): Durch diese hohle Gasse, glaube ich, mu er kommen. Wenn ich es recht berlege, fhrt kein andrer Weg nach Knacht. Hier mu es sein. Es ist vielleicht ein Wahnsinn, zu sagen: Hier mu es
    01-07
  • Aufsätze by Robert Walser:Vier Späße 4
    Um endlich einmal dem ewigen Gejammer und den bestndigen Vorwrfen, er gebe nur Ausstattungen, keine Stcke, energisch auszuweichen, ist Direktor Reinhardt auf die Idee gekommen, zuknftig seine Stcke einfach vor weier Wsche spielen zu lassen.
    01-07
  • Aufsätze by Robert Walser:Vier Späße 3
    In den Kammerspielen ist noch kurz vor Toresschlu eine kleine Änderung getroffen worden. Die Direktion hat den Dramaturgen kleidsame hellblaue Frcke bergeworfen, mit groen, silbernen Knpfen dran. Wir halten das fr hbsch, denn wir halte
    01-07
  • Aufsätze by Robert Walser:Vier Späße 2
    Wie dem Theater allmhlich die besten und gediegensten Krfte dahinschwinden, geht zu unserm groen Leidwesen aus einer Zuschrift hervor, die Frau Gertrud Eysoldt an uns adressiert hat. Sie teilt uns mit, da sie an der Kantstrae, Ecke Joachims
    01-07
  • Aufsätze by Robert Walser:Vier Späße 1.
    Bei Wertheim, zu oberst, dort, wo man Kaffee trinkt, ist gegenwrtig etwas Kstliches zu sehen, nmlich der dramatische Dichter Seltmann. Er hockt auf einem kleinen Rohrstuhl auf erhhtem Gestell, allen Blicken eine leichte Zielscheibe, hmmert
    01-07
  • Aufsätze by Robert Walser:Aschinger
    Ein Helles bitte! Der Biereingieer kennt mich schon seit geraumer Zeit. Ich schaue das gefllte Glas einen Moment an, nehme es mit zwei Fingern an seinem Henkel und trage es nachlssig zu einem der runden Tische, die mit Gabeln, Messern, Brtc
    01-07
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