Chinas Wirtschaft zeigt Anzeichen von Widerstandsfähigkeit und Vitalität und wird sich nach Ansicht von Wirtschaftsexperten im Jahr 2023 dank einer allmählichen Belebung der Binnennachfrage, einschließlich des Konsums und der Investitionen, kräftig erholen.
Archivbild von Xinhua
„Chinas Wachstumspotenzial ist nach wie vor groß“, bekräftigte Lin Jianhai, Vizepräsident des International Finance Forum (IFF).
„Angesichts des Abschwungs in der Wirtschaft und der niedrigen Inflation würde eine fortgesetzte Fiskalpolitik, die Haushalte und den Konsum stärker unterstützt, in Verbindung mit einer zusätzlichen zinsbasierten geldpolitischen Lockerung eine ausgewogene Erholung im Jahr 2023 fördern.“
Auch wenn die Wirtschaft in den ersten Monaten des Jahres wahrscheinlich mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen haben wird, dürfte das Wachstum, insbesondere beim Konsum, ab dem zweiten Quartal wieder anziehen, wenn die Covid-19-Wellen abklingen, so Lin, der auch Sekretär des Internationalen Währungsfonds war, der China Daily.
„Für das Jahr deuten verschiedene Prognosen auf eine Wachstumsrate in China von etwa fünf Prozent oder sogar mehr hin“, fügte er hinzu. Die Mitte Dezember zu Ende gegangene Zentrale Wirtschaftskonferenz hat ein klares Signal gesetzt, dass die Wiederbelebung der von der Covid-Krise betroffenen Wirtschaft und die Wiederherstellung eines angemessenen BIP-Wachstums eine der Hauptaufgaben der Regierung sein wird.
Chinas wachstumsfördernde Haltung und die Optimierung der Covid-19-Kontrollmaßnahmen haben bei Anlegern und Analysten Freude ausgelöst. Viele Wirtschaftswissenschaftler und Banken haben ihre Prognosen für Chinas Wachstumsaussichten in diesem Jahr auf über fünf Prozent angehoben.
Morgan Stanley hob kürzlich seine Prognose für das chinesische Wirtschaftswachstum in diesem Jahr von 5,4 Prozent auf 5,7 Prozent an und erklärte, dass es trotz des anhaltenden strukturellen Gegenwinds zu einer robusten zyklischen Erholung kommen kann.
Die lokalen Regierungen haben sich optimistisch geäußert, dass das Jahr 2023 aufgrund der Erwartung einer allmählichen Erholung der Binnenkonjunktur robust ausfallen wird. Die 31 Provinzen, autonomen Regionen und Kommunen Chinas haben ihr Wachstumsziel für dieses Jahr in einer Spanne von 4 Prozent bis 9,5 Prozent festgelegt, wobei die meisten von ihnen rund 6 Prozent anstreben.
Zhou Maohua, Analyst bei der China Everbright Bank, sagte, dass die Kommunen der Ausweitung der Inlandsnachfrage Priorität eingeräumt haben und dass weitere Anstrengungen unternommen werden, um den Konsum anzukurbeln, die Reformen kontinuierlich zu vertiefen, die industrielle Modernisierung zu beschleunigen und eine hochwertige Entwicklung zu fördern.
Die vier Provinzen mit dem höchsten Wirtschaftsvolumen – Guangdong, Jiangsu, Shandong und Zhejiang – haben sich für dieses Jahr alle ein jährliches Wachstum von rund fünf Prozent vorgenommen. Guangdong, Shandong und Zhejiang setzten ihre Wachstumsziele auf über fünf Prozent, während Jiangsu eine Wachstumsrate von rund fünf Prozent anstrebt.
„Angesichts der weiteren Umsetzung optimierter Covid-Kontrollmaßnahmen, eines Pakets von Konjunkturmaßnahmen, die allmählich greifen, und der niedrigen Vergleichsbasis im Vorjahr wird China 2023 wahrscheinlich ein Wirtschaftswachstum von über fünf Prozent verzeichnen“, erläuterte Zhou.
