Chinas Wachstum wird im nächsten Jahr dank einer allmählichen Erholung der Inlandsnachfrage wahrscheinlich deutlich anziehen. Das Land hat die Ankurbelung der Nachfrage mit Schwerpunkt auf Konsum und Investitionen zu seiner obersten Priorität bei der Wiederbelebung der von Covid-19 geschädigten Wirtschaft gemacht, sagten Experten.
Archivbild vom Blumenmarkt in Kunming, Hauptstadt der südwestchinesischen Provinz Yunnan（Xinhua）
Zuvor hatte die Zentrale Wirtschaftsarbeitskonferenz angekündigt, eine allgemeine Verbesserung des Wirtschaftswachstums anzustreben. Auf dem Treffen, das am Freitag zu Ende ging, wurde erklärt, dass China sich auf die Ankurbelung der Inlandsnachfrage konzentrieren werde, indem es der Erholung und Ausweitung des Konsums Vorrang einräumt und die Beteiligung des Privatsektors am Bau von wichtigen nationalen Projekten fördern will.
Xu Hongcai, stellvertretender Direktor des wirtschaftspolitischen Ausschusses der China Association of Policy Science, sagte, das Treffen habe klare Signale für einen proaktiveren Ansatz geliefert. Die Belebung des Konsums und die Ausweitung der Investitionen würden im nächsten Jahr als wesentlicher Treiber für die Stabilisierung der Gesamtwirtschaft dienen.
Mit Blick auf das Jahr 2023 rechnet Xu mit einer spürbaren Erholung im zweiten Quartal, gefolgt von einer stetigen Erholung im dritten und vierten Quartal, die auf die weitere Optimierung der Covid-19-Eindämmungsmaßnahmen und eine stärkere politische Unterstützung zurückzuführen ist.
Guo Liyan, Direktor des Comprehensive Situation Research Office der Chinesischen Akademie für makroökonomische Forschung, sagte, dass die Umsetzung eines Pakets von Konjunkturmaßnahmen und Folgemaßnahmen dazu beitragen werde, die Inlandsnachfrage anzukurbeln. Die beschleunigte Umsetzung wichtiger Infrastrukturprojekte und Projekte zur Stärkung schwacher Verbindungen in Bereichen, die mit dem Lebensunterhalt der Menschen zusammenhängen, werde ebenfalls zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage beitragen. Trotz zunehmender Unsicherheiten und Herausforderungen, einschließlich eines komplizierten und düsteren externen Umfelds, bleiben die Grundlagen der chinesischen Wirtschaft und ihre solide Wachstumsdynamik auf lange Sicht unverändert, sagte Guo.
Lu Ting, Chefvolkswirt für China bei Nomura, sagte, dass sich ein gewisser Nachholbedarf mit der weiteren Optimierung der Covid-19-Eindämmungsmaßnahmen zwar auflösen dürfte, dass aber einige Faktoren wie die Auswirkungen von Covid-19 weiterhin die Erholung behindern könnten. Viele Haushalte hätten ihre Ersparnisse aufgebraucht, während die sinkenden Immobilienpreise ihre Kaufkraft und Ausgabenbereitschaft weiter verringern.
Die Daten des Nationalen Statistikamtes zeigen, dass China seinen Erholungstrend mit einem stetigen Wachstum der Industrieproduktion und der Investitionen im November beibehalten hat, während der Konsum angesichts des Ausbruchs von Covid-19 schwach bleibt. „Da China seine wachstumsorientierte Politik umsetzt, ist es plausibel, dass sich die Inlandsnachfrage erholen wird, vor allem im Vergleich zur Auslandsnachfrage, die durch die aggressivere amerikanische Notenbank unterdrückt wird“, sagte Hong Hao, Chefökonom der Grow Investment Group.
